Ich bin um 17:30 Uhr im Auditorium S. Cecilia in
Perugia, es ist voll von Leuten, die gespannt warten,
dann ertönt die Schlussmusik aus "Zwei wie Pech und
Schwefel" und Terence Hill erscheint begleitet von
tosendem Applaus. Am Anfang des Treffens erzählt
Professor Claudia Minciotti Tsdukas die Geschichte von
Alarico Silvestri, ein Verwandter von Terence Hill aus
Amelia und ein Garibaldino (ein italienischer Soldat
des 19. Jahrhunderts), der 1897 im Kampf um die
Unabhängigkeit von Griechenland gefallen ist. Sehr
emotional ist der Moment, in dem seine Briefe verlesen
werden. Danach beginnt der Kritiker Fabio Melelli das
Interview mit Terence Hill. Ich gebe nun gewissenhaft
das Interview wieder.
Fabio Melelli: Ich möchte gern mit Terence Hill über
die Hauptstationen seiner Karriere reden, einer
Karriere, die sechs Dekaden des italienischen Kinos
überspannt, 1951 mit dem Film Ferien mit einem
Gangster von Dino Risi begann. Sie waren jung und ich
möchte sogleich fragen, wie es zu diesem Debüt kam.
Terence Hill: Bevor ich antworte, möchte ich gern
sagen, dass ich auch hier bin, weil Alarico Silvestri
ein Verwandter von mir war, er war der Bruder meiner
Großmutter Marietta. Entschuldigung, wie war noch mal
die Frage?
Fabio Melelli: Die Frage war, angefangen bei dem
Beginn Ihrer Karriere, wie war es für Sie für den
Regisseur Dino Risi zu arbeiten?
Terence Hill: Ich war nicht zufrieden, weil ich kein
Schauspieler sein wollte, ich hatte immer Lampenfieber
und schaffte deshalb nur unter Anstrengung meinen Job.
Fabio Melelli: Danach kam aber alles anders. Sie
drehten Filme in den 50ger Jahren für das italienische
Kino, in denen Sie oft einen Verlobten darstellten.
Zum Beispiel im Film Villa Borghese von Franciolini,
in welchem Sie der Verlobte von Annamaria Ferrero
waren, und auch in Lazzarella. In den 60ger Jahren
kommen wir zu Luchino Visconti's Film Der Leopard,
in dem Sie einen Soldaten spielten, den Grafen
Cavriaghi. Ich glaube es war für Sie wichtiges
Ereignis.
Terence Hill: Ja, es war der Film, der mich dazu
brachte mich definitiv der Karriere eines
Schauspielers zu widmen. Bis zu diesem Zeitpunkt war
ich nicht davon überzeugt, dass es das richtige Leben
für mich ist. Jetzt weiß ich, wie wertvoll diese
Erfahrung war, weil ich an Dreharbeiten für einen
Filme beteiligt war, von dem ich glaube, dass ähnliche
eher selten in der Geschichte des Kinos existieren.
Zum Beispiel werden heute Kostüme ausgesucht, und der
Regisseur billigt sie nicht einmal oder sie werden
schnell am Tag vor dem Dreh zusammengestellt. Ich
selbst hatte, obwohl meine Rolle sehr klein war,
mindestens fünf Kostümproben. Nicht nur um zu sehen,
ob sie passen, sondern auch um den richtigen roten
Farbton für die Hemden zu finden. Die Hemden waren
alle selbstgemacht und das hieß, dass sie nicht alle
den gleichen Farbton hatten. Visconti war bei jedem
der Tests dabei, bei meinen Tests und auch bei denen
der anderen Schauspieler. Heute bin ich mir der
Aufmerksamkeit bewusst, die während des Drehs den
vielen Details des Films gegeben wurde, und ich weiß
von seinem enormen Erfolg, den er heute noch hat. Ich
weiß nicht ob Sie es vielleicht wissen, aber vor fünf
Jahren wurde in Los Angeles eine überarbeitete Kopie
des Films gezeigt und war ein riesiger Hit. Mein Sohn
sagte zu mir: "Sie haben damals gute Filme gedreht. Es
ist ein toller Film, in dem Du mitgespielt hast." ...
und, ja, es war eine wunderbare Erfahrung für mich.
Fabio Melelli: Danach begann in Ihrer Karriere eine
sehr interessante Periode, zumindest für Film
Historiker. Ich meine die Zeit, die Sie in Deutschland
verbrachten. Die Wahrheit ist, bevor Sie begannen,
italienische Western zu drehen, die berühmten
"Spaghetti Western", zum Beispiel Gott vergibt, wir
beide nie! und später die Komödien Variante von
Barboni, nahmen Sie Rollen in einigen
deutsch-kroatischen Co-Produktionen an. Es waren
mehrere Western, die von Deutschen produziert und
gedreht wurden und auf den Büchern von Karl May, der
ein wenig an unseren Salgari erinnert, basieren. Wie
war es, diese Filme zu drehen und in ihnen
mitzuwirken?
Terence Hill: Für mich war es eine glückliche Zeit, in
gewisser Weise, ich verließ Italien für drei Jahre,
weil, wie Sie schon sagten, ich viele Filme drehte, in
denen ich, wie in Lazzarella und Cerasella, nur
Teenager darstellen konnte. Aber mittlerweile war ich
zu alt für die Rolle des ewig Achtzehnjährigen. Aus
diesem Grund ging ich nach Deutschland und machte, ich
glaube, 12 oder 13 Filme und das Attraktive daran war,
dass ich am ersten europäischen Western beteiligt war,
den, was kaum jemand zu wissen scheint, die Deutschen
realisierten und nicht die Italiener, weil sie dazu
von Karl May angeregt wurden, der wie unser Salgari
schrieb. In Deutschland hatte ich mich 1967 etabliert
und man riet mir, wieder nach Italien zu gehen, weil
dort diese großen Western, die ich mochte, gedreht
wurden. Als 1964 Eine Handvoll Dollar herauskam,
dachte ich schon, die Chance verpasst zu haben, einen
Western zu drehen. Als ich 1967 dann nach Italien
zurückkehrte ( ich möchte das sagen, weil ich jetzt
die Wahrheit über meinen Einstieg in den italienischen
Western erzählen werde), war dort der italienische
Western am Sterben. Aber ein Filmteam drehte in
Spanien mit Bud Spencer und zwei anderen Schauspielern
(Frank Wolff und einem anderen. Dieser Film, von
Colizzi konzipiert, der intelligent war und ein
großartiger Autor von Storys, war von Äsop (dem
Fabeldichter) inspiriert worden und der Titel des
Films lautete "The Cat, the Dog and the Fox" woraus
dann Gott vergibt.... ich nicht! wurde. Der
Schauspieler, Peter Martell, der den Part von "Cat"
übernehmen sollte, stritt immer mit seiner Freundin
und an einem Abend, während eines heftigen Streits,
wollte er sie schlagen, doch sie konnte sich ducken
und er traf eine Wand und brach sich die Hand.
Der Regisseur Colizzi kam nach Rom zurück, um einen
anderen Schauspieler zu suchen, während das Team noch
dort war. Das Schöne an der Sache war, dass ich mit
dem Produzenten Manolo Bolognini anwesend war, dem
Bruder des bekannten Produzenten (Anmerkung: Mauro
Bolognini aus Pistoia), und gerade Blaue Bohnen für
ein Halleluja (mit der italienischen Sängerin Rita
Pavone) drehte und Colizzi sagte: "Schau, ich hab
diese Rolle hier und wenn Du einen schwarzen Hut
aufsetzt, siehst Du mit Deinen blauen Augen aus wie
Franco Nero." Und so kam ich dazu. Später wurde der
Titel in Gott vergibt... ich nicht! umgeändert und
wurde ein sagenhafter Erfolg. Obwohl der Western
eigentlich am Ende war, führte es dazu, dass danach
300 pro Jahr entstanden. Aber dieser Film hatte
Erfolg, weil er etwas von dieser berühmten Ironie
hatte. Und es war auch der Beginn der Freundschaft
zwischen Bud und mir. Später begannen wir mit den
berühmten Prügelszenen, als wir Vier für ein Ave
Maria mit Eli Wallach drehten. Colizzi reiste durch
Italien, um den Film im Kino zu sehen. Ihm fiel auf,
dass bei Szenen, in denen Bud und ich zusammen
erschienen, das Publikum am meisten reagierte. "Wenn
Du mit Bud zusammen bist", sagte er zu mir, "fühlt das
Publikum die Chemie zwischen Euch und lacht. Was immer
es ist, und ich weiß nicht was es ist, aber arbeitet
weiter zusammen!"
Fabio Melelli: Also hat Giuseppe Colizzi ohne Zweifel
den Verdienst am Erschaffen des Duos oder die
Voraussetzung dafür geschaffen, dass Sie zusammen
arbeiteten. Ich glaube, der Verdienst, dass man das
komödiantische Potential des Duos Bud Spencer -
Terence Hill entdeckte, geht an Enzo Barboni, der
nicht nur produzierte sondern auch Regie in den
meisten Filmen Ihrer Karriere führte.
Terence Hill: Ja, wie ich schon sagte, der Grundstein
wurde von Colizzi gelegt, weil ich Cat spielte und Bud
Spencer Dog, darum kann man es so verstehen. Ich
glaube, Colizzi konnte außergewöhnlich gut visuell
denken, ich erinnere mich gut daran, weil wir mehrere
Filme zusammen drehten, aber er leider sehr jung
starb. Er kreierte unsere Charaktere, weil die
Charaktere von einem Regisseur mit, wie soll ich es
sagen, einem Auge für das Detail erschaffen werden
mussten.
Ich meine mit großer Aufmerksamkeit dafür,
wie wir angezogen waren und wie wir gefilmt wurden.
Der Lichttechniker war Alfio Contini, er hatte schon
für bekannte Regisseure wie Antonioni gearbeitet.
Nachdem die Basis geschaffen war, machte Barboni eine
unglaublich spontane Geste. Er war auf dem Weg durch
Rom mit einem Drehbuch namens Die rechte und die
linke Hand des Teufels er ging damit zu allen
Produktionsfirmen, von denen er gern wollte, dass sie
den Film machten. Die Produzenten lasen das Skript und
fragten "Was sollen diese Dialoge? Es gibt keine
Toten?" Während dessen suchten ich und Bud Arbeit, wir
hatten bereits zwei oder drei Skripts gesehen, die uns
aber nicht gefielen, als Barboni kam, es dem
Produzenten zeigte, wir waren auch gerade da und
entschieden uns spontan dieses Risiko einzugehen. Ja,
denn sorgfältig betrachtet, war es ein Risiko, diesen
Film zu drehen: er war seltsam, mit merkwürdigen
Wendungen. Er wollte ihn ursprünglich mit zwei anderen
Schauspielern drehen, sah dann aber, dass wir sofort
zur Verfügung standen, so kam es, dass er es sich
anders überlegte und dass es so gemacht wurde.
Fabio Melelli: Einer von den beiden war möglicherweise
Luigi Montefiori (George Eastman) und der andere, so
glaube ich, Peter Martell, der zum zweiten Mal den
Anschluss verpasste.
Terence Hill: Ja, genau so war es, Sie sind gut
informiert!
Fabio Melelli: Wollen wir auf Colizzi zurück kommen,
von dem Sie bereits sagten, dass er neben Western auch
andere Filme drehte, um genau zu sein, war er der
Produzent von Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur
Hölle. Das war einer der größten Erfolge. Es ist
notwendig, zu erwähnen, dass Sie am meisten für die
Rollen in Komödien berühmt sind und auch mit Action
Filmen in Verbindung gebracht werden, aber auch ihre
Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellten, in dem Sie
dramatische Rollen verkörperten.
Zurzeit ist es zum Beispiel Don Matteo, aber in der Vergangenheit waren
es unter anderem der Der blauäugige Bandit von
Lizzani, dann den Legionär Mark Segrain in Marschier
oder stirb und auch der Rechtsanwalt Mark Manin in
Allein gegen das Gesetz, wo Sie eine Frau, Paola
Pitagora, verteidigen, die beschuldigt wird, ihren
Ehemann ermordet zu haben. Deshalb, wenn man einen
Kreis um Ihre Karriere ziehen würde, waren es immer
nur Ausnahmen in der Rollenwahl, die Sie weg vom
Komödienfach brachten.
Terence Hill: Ja, bevor ich zu Trinity wurde, spielte
ich auch sehr verschiedene Rollen, wie Sie bereits
erwähnten, denn als Trinity heraus gebracht wurde, war
ich selbst sehr erstaunt über diesen unglaublichen
Erfolg, weil ich vorher nie darüber nachgedacht hatte,
etwas Lustiges zu drehen, so dachte ich also "Dann
mach ich eben etwas zum Lachen, wieso nicht?!". Mir
hat es Spaß gemacht, die Western zu drehen, ich war
mit dieser Rolle verwachsen und dann gab es diese
Mütter, die mich auf der Straße anhielten und mir
empfahlen, so weiter zu machen, weil sie ihre Kinder
ins Kino bringen konnten und sich keine Sorgen über
böse Überraschungen machen mussten. Seit damals bin
ich mir meiner Verantwortung bewusst und beschloss
diesem Weg weiter zu folgen und ich tue es bis heute.
Fabio Melelli: In all diesen Filmen, von denen wir
hier sprechen, waren oftmals die Actionszenen
exzellent inszeniert durch das Mitwirken von Giorgio
Ubaldi, der kürzlich verstarb, der auch der
Koordiniator der Actionszenen war und zusammen mit den
vielen Stuntmen und Ihnen die Choreografie, den Ablauf
dieser Szenen, erarbeitete.
Terence Hill: Ja, es waren 30 Stuntmen und wir hatten
sie immer am Set, ich glaube, wenn man heute versuchen
würde, sie zu finden, würde das sehr schwer werden...
Fabio Melelli: ...aber nicht die selben Stuntmen!
Terence Hill: Nicht in diesem Sinne, das ist es nicht,
weil wir es nicht neu erschaffen können, sie waren
einzigartig und die Filme haben sich auch geändert.
Wir hatten das Glück, diese Prügeleien mit großartigen
Stuntmen durchzuführen, denn Bud war sehr sportlich,
wie alle wissen, und ich kam aus dem artistischen
Gymnastikbereich, deshalb amüsiert es uns jetzt, dass
wir diese Szenen machten ohne jemals Doubles zu
benutzen. Außerdem wurden wir ja vom Zuschauer dafür
bezahlt, der sich wünschte, zu sehen, dass wir
wirklich wir waren und nicht ein anonymer Stuntman ...
und dann wollten wir auch unseren Humor einbringen.
Mit Ubaldi hatten Sie Recht, es waren Choreografien
wie für einen Tanz. Wir benötigten viel Zeit sie zu
filmen. Für eine Actionszene brauchten wir zehn Tage,
an einem Tag schafften wir eine Minute. Und wenn wir
diese Szenen gedreht haben, gab er uns das Tempo an,
indem er im Takt zählte, wie für einen Tanz. Jeder
Takt entsprach einem Schlag oder einem Stoß.
So baute
er die Szenen sehr gut auf und niemand bemerkte es,
nachdem die synchronisierten Szenen auf der Leinwand
liefen. Es war lustig, vergnügt und auch unterhaltsam.
Fabio Melelli: Ich sprach vorhin von Don Matteo, in
dem man Sie wieder im Talar sehen kann, wie bereits
schon in Zwei Missionare und dann auch in Ihrem
Regiedebüt von 1983 Don Camillo. Wie kam es dazu,
dass Sie das Bedürfnis hatten, selbst Regie zu führen?
Terence Hill: Ich hatte bereits Western gedreht und
andere Filme. Guareschi mochte ich schon immer sehr
und es machte mir auch Spaß, diese Sache, die in
Italien entstanden war, zu realisieren und der
Charakter war auch nicht so weit entfernt von denen,
die ich schon darstellte. Es war dieses Gefühl des
Mögens, die Hingabe für das, was ich machte und den
Kontrast zu Peppone, aber alles in allem war es die
Liebe meinerseits zu Guareschi. Allerdings, bevor ich
beginnen konnte, es so umzusetzen, wie ich es wollte,
musste viel Geduld aufbringen und warten, weil mich
niemand diesen Film machen lassen wollte. Alles
wunderte sich, was ein Cowboy in der Emilia Romagna
als Don Camillo wollte, aber ich gab nicht auf und
produzierte diesen Film letztendlich allein. Und dann,
obwohl ich schon einen Regisseur gefunden hatte, ich
mochte dieses Projekt so sehr, dass ich mich dafür
entschied selbst Regie zu führen!
Fabio Melelli: Einige Jahre später drehten Sie einige
Episoden von der Serie Lucky Luke und dann wenig
später Die Troublemaker, Ihre dritte Regiearbeit mit
Rialto Film als Produzenten.
Terence Hill: Ja, ich kehrte zu den Deutschen zurück,
damit sie diesen Film produzierten. Es war ein
Vergnügen, diesen Film mit Bud zu drehen, weil er wie
ein Finale unserer Western war und so drehten wir
"Notte di Natale" aber mit einem "N", weil wir ja an
die Weihnachtsnacht dachten, dann kommt es aber zum
Kampf und wird so durch ein "B" ersetzt (also "Botte
di Natale" - "Der Kampf an Weihnachten" ) Es war für
mich ein Spaß, wieder mit Bud zu drehen, weil es uns
wieder dahin brachte, woher wir gekommen waren.
Unsere Mutter sagt zu Travis, zu mir, dass sie Weihnachten
mit uns verbringen will und schickt mich als Travis
los, um meinen Bruder Moses zu suchen.
Fabio Melelli: Danach spielten Sie in einem anderen
Film, unter der Regie von Antonio Margheriti, mit
wenig Zuschauer und kleinem Verleih: Virtual Weapon,
in dem Sie mit Marvin Hagler als Partner zu sehen sind
Terence Hill: Das ist auch ein Geheimnis für mich,
weil er überall herauskam, nur nicht in Italien und
noch nicht mal im TV. Ich weiß nicht woran es liegt,
dass die, die den Film gekauft haben, ihn unter
Verschluss halten. Ich glaube, es gab einige
finanzielle Manöver, von denen wir alle hier nichts
erfahren werden. Wenn man sogar den Film Lazzarella im
Fernsehen zeigt, warum zeigt man nicht auch diesen
Film? Er ist sehr unterhaltsam, gut gemacht, wurde
gedreht in Florida mit Marvin Hagler, ein bekannter
Boxer, der sogar gegen Sugar Ray Robinson kämpfte und
einer der fünf Besten war, die jemals in den Ring
stiegen. Ich kann es mir auch nicht erklären.
Fabio Melelli: Kehren wir zurück zu Don Matteo, eine
erfolgreiche Fernsehserie, die auch dem Drehort, der
Stadt Gubbio, viel Aufmerksamkeit erbrachte. Wie wurde
die Idee geboren, erneut in die Rolle eines Priesters
zu schlüpfen?
Terence Hill: Sagen wir, es war eine gleichzeitige
Idee. Auf der einen Seite war Oldioni, der es
schreiben wollte oder wenigstens die Idee dazu hatte
und auf der anderen Seite war ich und wollte einen
Pfarrer und Hobby Detektiv spielen. Ich hatte schon
zwei Drehbücher, sogar ziemlich gute, aber der Pfarrer
mehr aktiv. Mal war er ein Fallschirmspringer, somit
wäre er mehr ein Action-Kaplan geworden, inspiriert
von Chesterton's Pater Brown.
Ich hatte das also fertig und stand bereits mit Mediaset in Kontakt, um
es zu machen, ich reiste zwischen Amerika und Rom hin
und her, dann sagte Mediaset zu mir, dass Rai so etwas
wie eine Art Pater Brown neu schaffen wollte, und dem
nicht genug, dass ich mit einer anderen Idee kommen
sollte, da wir an unserem Projekt nicht weiter
arbeiten konnten. Ich kam also mit einem neuen Script
von 60 Seiten zurück, was uns auch sehr gefiel. Ich
war gerade dabei, alles von den USA in die Wege zu
leiten, als mich Bernabei anrief, um mir zu sagen,
dass er mir etwas zeigen wolle, was gerade mit Rai
geplant wurde und schickte mir 4 Scripts. Ich schäumte
vor Freude, weil ich es mochte, mehr als ich mir
vorgestellt hatte, denn es war die Idee, von einem
ermittelnden Priester in der italienischen Provinz.
Was mich am meisten freute, war das sie so viele neue
Charaktere einführten, mit vielen
Konfrontationsmöglichkeiten. Wenn man Schauspieler
ist, muss man reagieren, den anderen also ansprechen;
es war die ungeheuerliche Möglichkeit mit so vielen
anderen Charakteren zu arbeiten. Deshalb akzeptierte
ich mit Enthusiasmus diese Idee von Oldioni und sagte
"JA" ....und so fand ich mich in der Rolle des Don
Matteo von Gubbio.
Fabio Melelli: Ich weiß, dass heute hier einige
Journalisten sind, ich glaube, sie haben alle einige
Fragen an Terence Hill, oder wenn es jemanden aus dem
Publikum gibt, der Fragen hat, das hier ist als
öffentliches Treffen einberufen worden, also wenn es
Fragen an Terence Hill gibt, bitte ich, diese zu
stellen!
Ein Hund:: .....Wau!
Fabio Melelli: Wer übersetzt das?
(.......Terence und die Anwesenden lachen)
Fabio Melelli: Ich gebe das Mikrophon an den
Journalisten Bruno Mohorovic.
Journalist: Danke! Guten Abend! Ich möchte noch mal
auf einige Fragen eingehen, die Fabio schon gestellt
hat. Ich möchte auf den "Nobody" in Mein Name ist
Nobody zurück kommen, in dem Sie gemeinsam mit Henry
Fonda spielten, unter der Regie von Sergio Leone,
vielleicht könnten Sie uns darüber aufklären, wer der
wirkliche Produzent des Films war: Valerii oder Leone,
weil allgemein gesagt wird, dass Leone seine Hände im
Spiel hatte. "Nobody" auch im Bezug zu dem, was die
Story erzählt, die Epik des Westerns, wie sie durch
die Art auf den Zuschauer wirkt, da der Autor
meistens, nun, er wird meistens auch der
Drehbuchschreiber des Films, weil es damals ja in der
Praxis so war, dass man danach auch gleichzeitig
Produzent wurde, der also die Handlung von Beauregard
leitet, deshalb ist dieser Charakter wie eine Brücke,
die zwischen dem klassischen Western und dem Charakter
von "Trinity" gebaut wird. Ich möchte auch gleich noch
eine zweite Frage stellen: Die Beziehung zu Bud
Spencer, Sie waren der Attraktive, der Blonde mit den
blauen Augen, der Clevere des Duos, Bud hingegen war
der Starke, muskulös und ohne Gehirn. Waren Sie in
gewisser Weise auf die starke Schulter von Bud Spencer
angewiesen oder war es umgekehrt?
Terence Hill: Dann werde ich erst die Frage über
Nobody beantworten. Mein Name ist Nobody, der nach
den beiden "Trinity" Streifen entstand, wurde erdacht
und kreiert von Sergio Leone, denn als der zweite
"Trinity" Streifen herauskam, bewunderte er sehr diese
Art von Filmen, weil man ihren großen Erfolg gar nicht
erklären konnte, alle waren und blieben überrascht, er
brachte in der Zwischenzeit "Todesmelodie" mit Charles
Bronson und James Coburn heraus, und wir waren besser.
In diesem Moment beschloss Leone, keinen Western mehr
zu drehen, er war ein wenig verzaubert von dem, was
wir erzeugten und so wollte er in einem Film ein
bisschen das Verständnis einbringen, dass er
beschloss, dass die Zeit der Western vorbei wäre, was
ich bis zu einem gewissen Punkt auch verstand und was
man durch die Charakteridentifizierung von Henry Fonda
auch sehen konnte, und machte den Vergleich mithilfe
eines neuen Charakters, den ich spielte. Dieser
Charakter hatte ein bisschen was von einem Hippie. Er
schläft, ist faul, reagiert nur, wenn er provoziert
wird, hat nicht ein einziges Problem und lebt in den
Tag hinein und das mit großem Vergnügen. Darum wollte
er einen letzten Western drehen und so einer muss gut
geplant sein, mit viel Hingabe und viel
Professionalität. Sergio schrieb drei Drehbücher, das
letzte war inspiriert von der "Odyssee" und auch das
wurde nicht verwendet. Sergio wollte aber die
Verantwortlichkeit behalten, gerade bei Mein Name ist
Nobody. Bei all diesen Western, bei denen man sich
fragt, war es Sergio's Werk oder das von Tonino,
möchte ich diese Frage aus Taktgefühl nicht
beantworten, man kann sagen, dass es wie ein Sohn für
Sergio Leone war, und er würde es so wollen. Ich
kannte ihn noch nicht und eines Tages kam er zu mir
und sagte: "Ich möchte mit dir einen Film im großen
Stil drehen, mit mehr finanziellen Mitteln, mehr
Ernst, mehr in seiner Bedeutung, hin zu einem Epos."
Für ihn bedeutete dieser Epos sehr viel. Tonino
Valerii war sein zweiter Produzent, und darum kann man
sagen, dass es eine starke Kontrolle von dieser Seite
aus gab.
Sergio Leone, den wir alle lieben, sah für
sich in diesem Film den richtigen Moment, mit dem
Western drehen aufzuhören. Aber er wollte dieses Genre
mit einer Story wie "Nobody" verbinden, in der Jack
Beauregard zurückbleibt, der sich gegen die Wilde
Horde stellt. Ah, die andere Frage war "Bud Spencer -
Terence Hill" .. wer der Stärkere ist. Ich glaube, das
ist schwer zu beantworten, ich habe nie darüber
nachgedacht, weil ich bisher nie danach gefragt wurde.
Wenn ich es gewesen bin, freut es mich für mich, wenn
er es war, freut es mich in gleicher Weise. Was
zwischen uns und mit uns passierte, ist eine
unerklärliche Sache. Ich war wie ausgewechselt, wenn
ich mit ihm zusammen arbeitete und er war anders, wenn
er mit mir zusammen war, das passierte instinktiv.
Solche Filmpaare sind selten, weil es, ich möchte es
so ausdrücken, keine Sache von Anleitung oder Geist
ist, sondern eine emotionale Arbeit. Es wäre leicht
wenn man nur zu sagen braucht, nehmen wir ihn und
bringen ihn mit jemand anderen zusammen, die
Produzenten wären glücklich darüber. Wie es mit uns
geschah, das war ein Zufall. Bud Spencer wurde durch
die berühmten Kämpfe, die jeder kannte, der seine
Filme sah, beliebt, somit war die Sache klar. Als wir
einen Kampf in Gott vergibt... ich nicht! machen
sollten, ich war auf einem Baum und spielte Cat,
sprang auf ihn drauf und meine Sporen zerkratzten ihm
das Gesicht und ich fragte: "Wie endete dieses Duell?"
Dann, ich war also Cat und Dog sollte mich mit seiner
Kraft umhauen, sagte Bud: "Weißt Du, wie Du es machst?
Ich gebe Dir einen Schlag auf den Kopf und Du..." und
darauf ich "Weißt Du, was ich dann mache? Ich lass
mich wie eine Taube fallen, die von einem Gewehr
getroffen wurde." was dann darin bestand, aus der Luft
in die Gruppe zu fallen, also von der Höhe auf die
Flügel zu fallen. Wir machten das einige Male so, auch
in "Die rechte und die linke Hand des Teufels", wenn
wir gegen den Mexikaner Mezcal kämpfen, und waren
darin so gut, dass man uns immer bat, diese Version zu
machen. Zusammenfassend in diesem Fall möchte ich
sagen, dass es eine glückliche Fügung war und wer nun
die starke Schulter war, ist nicht wichtig.
Eine junge Frau aus dem Publikum: Don Camillo, Don Matteo... aber wie steht Terence Hill zur Religion?
Terence Hill: Nun, allgemein gesagt, ist es eine gute
Beziehung, ich stehe nicht im Kampf mit der Religion.
Auf diese Fragen antworte ich immer, dass es eine sehr
private Beziehung ist, es eine aufrichtige Verbindung,
glücklich, ernst, manchmal auch ärgerlich, aber ich
glaube, dass es schwer darüber ist, über diese
Beziehungen zu reden, weil sie sich auch ändert. Ich
denke, es ist eine Beziehung, wie jeder sie hat, in
gewissem Sinne.
Ein Herr aus dem Publikum: Wie sehr waren Sie heute an
der Reportage über Ihren Vorfahren Alarico Silvestri
interessiert?
Terence Hill: Sehr stark. Ich möchte mich herzlich bei
Professorin Claudia Minciotti bedanken, weil sie es
war, die mich über den heutigen Abend in Kenntnis
setzte und mit mir bereits vor über einem Jahr in
Amelia sprach. Ich weiß nicht viel über Alarico
Silvestri, ich erinnere mich an eine Tante, die mich
jedes Jahr damit beauftragte, Blumen an seine Statue
zu legen, welche in Amelia steht, außerdem gibt es
noch eine in Rom, am Giannicolo, aber ich war ein
Junge und habe das nie verinnerlicht. Ich wusste, dass
dieser Urgroßvater ein fanatischer Soldat war und ich
spielte mit seinem Gewehr und seinem Schwert als ich
Kind war. Ich wiederhole, ich bin der Professorin über
diese Informationen sehr dankbar, die dazu führen,
dass ich etwas über meine Familie erfahre, was ich
bisher nicht wusste; gerade an diesem Abend ist es
schwer für mich, meine Gefühle zu unterdrücken, die
mich bei dieser Geschichte überkamen, die aus den
Verbindungen hervorgehen und mich damit bereichern,
die mir helfen, mich besser als vorher zu verstehen.
In meinem Beruf macht man viele Erfahrungen, ich
lernte das bereits am Actors Studio, als wenn es
dargestellte Motive auf der Bühne wären. Man sagt, es
gibt eine Zeit, wo du auf der Bühne persönliche
Erfahrungen sammelst, darum wird das hier in meine
Arbeit einfließen, es ist eine Verbindung, die heute
geschaffen wurde, ein Wissen, das vertieft wurde. Er
war ein Verwandter von mir, es ist eine enge
Beziehung, ich erinnerte mich, dass er an seine
Schwester Marietta, die Mutter meines Vaters, Briefe
schrieb. Danke, Frau Minciotti, Sie haben heute mein
Leben bereichert und mir damit ein großes Geschenk
gemacht.
Ein Herr aus dem Publikum: Zunächst möchte ich mich
entschuldigen, das Treffen hier war heute in meinem
Tagesplan nicht vorgesehen und so musste ich meinen
Hund mitbringen, der vorhin gebellt hat und den ich
nicht daheim lassen konnte. Ich möchte zwischen all
dem fragen, ob es von all den Charakteren, die Sie
spielten, einen gibt, der Ihnen besonders ans Herz
gewachsen ist?
Terence Hill: Nun, ich mag "Trinity" sehr, die Rolle
ist mir ans Herz gewachsen und "Nobody". Trinity zu
spielen, war eine total andere Erfahrung, er ist
spontan und ohne Gewissen. Aber dafür war es eine
intensive Erfahrung. Einigen der anwesenden
Journalisten, die sich fürs Kino interessieren, möchte
ich ein Beispiel geben. Sergio Leone wollte, dass
dieser Film wie ein Epos gedreht wird, ich war ein
bisschen sein Favorit geworden, so nahm er mich bei
diesem Film beiseite und sagte mir, dass der Charakter
von Charles Bronson in Es war einmal in Amerika
immer versuchte, vom politischen Standpunkt her, von
links auf rechts zu wechseln. Er wollte eine visuelle
Entwicklung dieses Helden auf eine gewisse Art
erreichen, in dem Moment, in dem der Höhepunkt
erreicht wird, wo er mit dem schlechten Charakter, in
diesem Fall Henry Fonda, konfrontiert wird. Im finalen
Duell kann man Henry Fonda sehen, der im Kreis läuft
und während er sich umdreht, dreht sich auch die
Landschaft dahinter. Leone fragte mich: "Weißt Du, wie
ich das gemacht habe?" und ich sagte: "Nein, weiß ich
nicht. Wie hast Du es gemacht?". "Ich habe ihn auf
eine Plattform gestellt, die sich gemeinsam mit der
Kamera dreht".
Und dann wenn Charles Bronson in die
Szene kommt und auf den Banditen trifft, kommt er von
rechts und geht nach links. Sergio erklärte mir später
warum, und ich erinnere mich daran, dass ich von
meinem Stuhl aufsprang, weil die Musik von Ennio
Morricone für den Film so gut war, und als Crescendo
kommt, tritt auch Charles Bronson in die Szene, und
die Emotionen kamen unglaublich stark herüber. Sergio
Leone arbeitete am Unterbewusstsein des Publikums, um
diesen Effekt zu erreichen. Und bei Mein Name ist
Nobody sagte er zu mir "Weißt Du, was ich mit Dir
machen werde? Ich werde Nobody in die Szene von unten
nach oben kommen lassen". Darum sieht man ihn in der
ersten Szene aus einem See auftauchen, es ist alles
etwas mythologisch. Er entwarf die Emotionen des
Publikums unbewusst durch den ganzen Film durch, bezog
die Zuschauer mit ein und spielte stets mit den
typischen Eigenschaften der Figur. Auch aus diesem
Grund mag ich Nobody sehr. Er ist sehr spontan und
direkt, aber alles was er macht ist gut durchdacht und
einstudiert.
Frau aus dem Publikum: Ich möchte Sie gern fragen, was
Sie denen raten würden, die auch Schauspieler werden
möchten?
Terence Hill: Den ersten Rat, den ich geben würde ist
der, Actor's Studio zu besuchen. Das hat mir sehr viel
geholfen, weil ich, wie ich schon bemerkte,
Schauspielen nicht mochte. Aber das ist ja bereits
bekannt über mich, warum ich nicht Schauspieler werden
wollte. Ich hatte immer Lampenfieber, bis ich dann
Schauspielunterricht nahm. Es lag auch hauptsächlich
daran, dass ich sehr schüchtern war und ich hatte vor
jeder Szene einen sehr hohen Puls mit bis zu 150
Herzschlägen pro Minute.
Das Actor's Studio gibt jedem
die Möglichkeit Schauspieler zu werden. Und wenn man
sogar mehr als Talent hat, kann man ein ganz besonders
guter Schauspieler werden. Wenn man Schauspieler
werden möchte, kann ich aus meiner Erfahrung sagen,
dass man ein paar Stunden beim Actor's Studio belegen
sollte oder an einer anderen Schauspielschule, weil
jeder Schauspieler werden kann.
Federica: Ciao! Hast Du Dir jemals überlegt eventuell
eine weitere Folge für Mein Name ist Nobody zu
drehen, in dem Du dann die Rolle des "Jack Beauregard"
übernimmst?
Terence Hill: Ja, Federica. Sergio Leone ist leider
nicht mehr unter uns. Aber er hat schon ein Sequel
gedreht, das etwas anders war. Er arbeitete mit
Schauspielern, die als Charaktere etwas
repräsentierten. Henry Fonda repräsentierte den Wilden
Westen und so brachte er ihn mit etwas zusammen, mit
dem der Charakter kommunizieren sollte. Ich würde gern
einen neuen Western drehen, darüber habe ich mir schon
Gedanken gemacht. Vielleicht werde ich eine ähnliche
Figur wie Jack Beauregard darstellen, aber ich weiß es
noch nicht. Wie schon gesagt, würde ich gern einen
weiteren Western drehen, aber natürlich einen mit
einer guten Story.
Journalist: Entschuldigen Sie, wenn ich jetzt eine
andere Frage stelle, aber ich möchte daran
anschließen, was Sie gerade sagten, dass Sie gern noch
einen Western drehen möchten. Wir alle wissen, dass
das Kino in Italien sehr in einer Krise steckt. 50
Prozent weniger Publikum. Es gibt nichts, was die
Leute ins Kino bringt. Denken Sie, in Bezug auf das,
was Sie gerade sagten, dass Sie gern noch einen
Western drehen möchten, dass das Comeback von Genre
Filmen mit jemanden, der bereits aus diesem Genre
bekannt ist, helfen könnte, das italienische Kino zu
retten?
Terence Hill: Ich glaube nicht, dass ein Comeback der
Western das tun kann. Nicht für das Kino im
Allgemeinen. Ich würde nur einen weiteren Western
drehen, wenn die Story gut ist, dann könnte es ein Hit
werden. Alles hängt davon ab. Wie zum Beispiel Clint
Eastwood, der sehr erfolgreich mit dem Film
"Erbarmungslos" war und einen Oscar gewann, als
Western bereits in der Krise waren.
Es kommt auf die
Story drauf an. Ich weiß nicht wirklich, was dem
italienischen Kino helfen könnte, aber mir sind viele
jungen Autoren bekannt, die originelle Drehbücher
schreiben. Ich denke, dass sie mehr Unterstützung
brauchen, wie in Frankreich. In Frankreich wird das
Kino geschützt. Wie Sie vielleicht bereits wissen, ist
dort abgesichert, dass eine bestimmte Anzahl
französicher Filme in den Verleih kommen, im Vergleich
zu der Invasion der amerikanischen Filme. Das
geschieht hier in Italien nicht. Ich glaube nicht,
dass es in Italien irgendeine Unterstützung gibt.
Während des Neo-Realismus gab es eine Ungezwungenheit
in dieser Insustrie. Es gab einige Filme, die wenig
gekostet haben. Es gab keine Konkurrenz, dafür
erstaunliche Genies. Es war eine außergewöhnliche Zeit
für Italien. Auch heute gibt es viele kreative
Autoren, aber das Zusammentreffen ist wie der kleine
Mann, der gegen einen Riesen kämpft, ein ungleiches
Spiel. Wenn keine richtige oder ernste Unterstützung
der Regierung existiert, wird es nicht geschehen, weil
man in diesem Falle gegen einen Riesen kämpft. In
Italien gibt es viel Talent und die jenigen, die der
Meinung sind, dass dem nicht so ist, erzählenen nicht
die Wahrheit, weil die Talente existieren und unter
ihnen gibt es viele gute Schauspieler. Zum Beispiel
finden wir, die an Don Matteo mitarbeiten,
Schauspieler in Umbertide, Umbrien, die, wenn Sie mich
fragen, besser sind, als Schauspieler aus Großstädten.
Das Talent existiert, aber die nötige Unterstützung
nicht. Wenn der Freie Markt einen hinausdrängt, muss
man sich selbst verteidigen, wie es in Frankreich
geschieht. Das italienische Kino würde eine Chance
haben, wenn man endlich und ernsthaft, auch mit
finanzieller Unterstützung, unseren Künstlern hilft.
Fabio Melelli: Gibt es weitere Fragen? Weil wir gerade
über Western sprachen. Sie haben noch in einem anderen
Western, der von Sergio Leone produziert wurde, mit
Rafran in Damiano Damiani's Nobody ist der Größte
mitgewirkt. Der Film war eher wie eine Komödie, oder?
Terence Hill: Nun, die Antwort wird vielleicht alle
Journalisten zufriedenstellen, die Fragen über Mein
Name ist Nobody gestellt haben. Tonino Valerii war
ein Student von Sergio Leone. Damiano Damiani, war
indessen ein unabhängiger Autor. Der Film den er
drehte, war kein Folgen in die Fußstapfen von Sergio
Leone, in diesem Sinne, was ich denke ein Fehler war.
Western haben einen bestimmten Stil, sie müssen einen
gewissen Rhythmus haben, Schießereien und verschiedene
Einstellungen, die man nicht improvisieren kann. Aber
gut, man sollte niemals nie sagen.
Mit einem letzten Applaus für Terence Hill endet das
interessante Interview, welches über eine Stunde
gedauert hat. Danach bekam Terence vom Präsidenten der
Universität Perugia Geschenke. Und so endete dieser
wunderbare Nachmittag, aber bevor Terence ging, gab er
noch jedem ein Autogramm, der eines wollte.
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